Akteur*innen in:power: Antisemitismus- und Rassismuserfahrungen in Schule, Jugendarbeit und Bildung

Akteur*innen in:power: Antisemitismus- und Rassismuserfahrungen in Schule, Jugendarbeit und Bildung

Am 09. Dezember 2021 organisierte die ju:an-Praxisstelle antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment im Rahmen des Kompetenznetzwerks Antisemitismus einen Fachtag für alle pädagogischen und anderen Fachkräfte in Schule, Jugendarbeit und Bildung.

Ich durfte das erste Panel inhaltlich mitgestalten.

Panel 1: Antisemitismus und Rassismus in der Bildungsarbeit: Perspektiven und Erfahrungsmomente

  • Julia Bernstein, Frankfurt University of Applied Science
  • Hanna Mai, Deutsches Zentraum für Integrations- und Migrationsforschung
  • Silas Kropf, Referent für Bildung und zivilgesellschaftliches Engagement
  • Folaṣade Farinde, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V.
  • Moderation: Deborah Hartmann, Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz

Viele, die sich in Jugendarbeit, Schule und Bildung gegen Rassismus und Antisemitismus engagieren, sind in ihrer Arbeit selbst davon betroffen und gehen unterschiedlich damit um. Einige wollten eigentlich primär Erzieher:in oder Lehrer:in werden, sehen sich aber als eine:r von wenigen Schwarzen, Muslim:innen, Juden:Jüdinnen, asiatisch gelesenen Deutschen … immer wieder auf ihre vermeintliche Andersartigkeit und eine ihnen zugeschriebene besondere Rolle zurückgeworfen. Einige verbinden ihre professionelle Rolle mit dem Auftrag, Diskriminierungen gegenüber marginalisierten Gruppen abzubauen, andere stören sich an den Spannungen in ihrer Doppelrolle. Die einen setzen gezielt auf Identifikation mit der Community und Empowerment, die anderen machen die Norm des Weißseins bzw. des Nicht-Jüdischseins zum Thema – oder auch alles gleichzeitig.
Welche Erfahrungen machen Pädagog:innen, die zugleich diskriminierten Gruppen angehören, bei der Arbeit und in der Ausbildung? Wie deuten sie sie und was machen sie daraus? Was sind gemeinsame Erfahrungen und wo gibt es Unterschiede? Lassen sich Forderungen an die Politik formulieren?